Das Märchen von der Oberegger Alm

Es war ein Mal vor langer langer Zeit ein kleiner verschlafener Bauernhof, weit oben auf dem Berg, hoch über Olang. Dort oben, in diesem einsamen Paradies zwischen Himmel und Erde, dort wo man über das ganze oberer Pustertal hinwegsehen konnte, wo man praktisch auf dem Regenbogen laufen konnte, wo man ganz nah bei den Gipfeln der Dolomiten zu sein glaubte und die Rieserfernergruppe vor sich hatte, dort oben, wo einen morgens die ersten Sonnenstrahlen kitzelten und sich erst abends wieder verabschiedeten, sollte sich schon sehr bald viel verändern.

Menschen mit sehr viel Weitblick entdeckten das Skifahren für sich. Die Hänge des Kronplatzes eigneten sich doch perfekt dafür, dachte man sich. Die Südseite Richtung Olang mit ihren sonnenverwöhnten Bergwiesen – perfekt!

So wurden in den 60er Jahren die ersten Lifte auf den Kronplatz gebaut.
Der alte Bauernhof in seiner kleinen, jedoch wohlgerundeten Welt blieb seinem gleichermaßen verträumten wie lebenslustigen Wesen treu und überstand unbeeindruckt den Einzug der Moderne.

Später blieben die Türen des Bauernhofes dann für einige Jahre verschlossen, Holz und Mauern bekamen Falten.
Der Glanz des heimlichen Paradieses war indes nicht verloren, nur ein wenig stumpf geworden.

Als es im Jahre 2003 endlich darum ging, die alten Gemäuer wieder ins Leben zu holen, musste dies ganz besonders behutsam geschehen, um die malerische Pracht und Schönheit in ihrer Ursprünglichkeit wiedererstehen zu lassen.

Wurde das denkmalgeschützte Haus aus dem 16. Jh. früher nur privat genutzt, so ist es heute ein beliebter Treffpunkt für Wanderer und Skifahrer geworden.

In der originalen alten Stube mit einer Holztäfelung aus dem Jahre 1680 kann man heute wie früher ein gutes Glas Wein und eine typischen Südtiroler Marende genießen. Der alte Bauernofen strahlt eine behagliche heimelige Wärme in den Raum.

In der originalen alten Stube mit einer Holztäfelung aus dem Jahre 1680 kann man heute wie früher ein gutes Glas Wein und eine typischen Südtiroler Marende genießen. Der alte Bauernofen strahlt eine  behagliche heimelige Wärme in den Raum.

Der ehemalige Kuhstall wurde kurzerhand in eine weitere Stube umfunktioniert; die Heuraufen zeugen noch von der einstigen Verwendung des Raumes.

Auch die Rauchküche mit ihren verrußten Wänden ist heute Teil des Gastbetriebes und der große Tisch lädt zum gemütlichen Beisammensein und Feiern ein.

Der alte verschlafene Bauernhof dort oben, hoch über Olang, ist seinem Wesen treu geblieben: verträumt, charmant, romantisch, ehrlich, typisch, einsam ...
Und doch ist heute etwas anders. Die Räume sind erfüllt von köstlichen Gerüchen, von freundlichen Stimmen, von liebevollen Akzenten und erwartungsvollen Gästen, die schon zu Freunden geworden sind.